Peking - Touristenmetropole mit Tradition

"FILL ALL YOUR LIFE WITH ADVENTURES, NOT THINGS. HAVE STORIES TO TELL NOT STUFF TO SHOW."

Unser letzter Stopp in Japan: Peking – eine riesige Metropole und doch ist die chinesische Tradition hier noch nicht untergegangen. Aber leider haben wir diese so faszinierende Stadt und das Reich der Mitte nun verlassen und uns auf den Weg nach Japan gemacht. Natürlich freue ich mich sehr darauf, aber ich vermisse China jetzt schon ;)...

 

Da wir insgesamt nur 4 ganze Tage in Peking hatten, mussten wir echt jeden Tag ziemlich viele Sehenswürdigkeiten auf einmal abklappern, weil Peking einfach so viele „Must-sees“ zu bieten hat!!! Schon am ersten Morgen haben wir uns definitiv zu einem der bekanntesten Orte in Peking aufgemacht – es ging zur „Verbotenen Stadt“, dem ehemaligen Kaiserpalast. Direkt davor liegt der „Qiananmen Platz“ (, wo sich sowohl das Monument des Volkes als auch die „Mao Memorial Hall“ befindet), der durch seine furchtbare Geschichte ja auch bei uns bekannt ist... Warum ich das erwähne?! Auf diesen Platz konnte man nicht einfach draufspazieren, sondern musste sich erst einmal einer Sicherheits- und Passkontrolle unterziehen, und weil immer noch „Spring Festival“ ist, war dort eine riesige Schlange, weshalb wir bestimmt erst einmal 30min warten mussten bis wir schließlich auf dem Platz waren. Einmal drauf sind wir den Schildern zur „Mao Memorial Hall“ gefolgt und plötzlich standen wir jedoch vor der „Verbotenen Stadt“ ;). Da wir keine Lust hatten den gesamten Weg noch einmal zurückzugehen und generell noch viel vorhatten, haben wir uns entschieden die Gedenkstätte an einem anderen Tag zu besichtigen und erst einmal die „Verbotene Stadt“ mithilfe eines Audioguides zu erkunden. 

 

Man darf sich den ehemaligen Kaiserpalast jedoch nicht als einzigen Palast vorstellen, sondern es ist, wie der Name schon sagt, eher eine Stadt. „Verboten“ wird sie genannt, weil sie damals nicht für die Öffentlichkeit zugänglich war. Und selbst heute sind noch nicht alle Bereiche für Besucher freigegeben! Trotzdem haben wir gute 3 Stunden hier verbracht, um so ziemlich einmal durch die gesamte Anlage zu laufen... Der Audioguide hat sich nur teilweise gelohnt, weil man immer genau entlang der auf der Karte eingezeichneten Route bleiben muss, denn wenn man einen bestimmten Punkt, eine bestimmte Linie nicht überquert, dann gibt es auch keinen Ton – etwas ärgerlich! Ansonsten war es aber sehr interessant zu erfahren welche Funktionen die einzelnen Gebäude, Tempel oder Gartenanlagen hatten. Ohne Audioguide würde man zwar eine atemberaubende Architektur bestaunen können, aber ansonsten kein Verständnis für das Leben im Kaiserpalast entwickeln ;). Besonders erstaunt hat mich, dass es so viele Tempel (für unterschiedliche Rituale) innerhalb der „Verbotenen Stadt“ gab... 

Da wir die „Verbotene Stadt“ auch einmal von oben sehen wollten, sind wir dem Reisetipp aus dem Internet gefolgt und in den gegenüberliegenden „Jingshan Park“ gegangen, um dort einen kleinen Hügel zu erklimmen, auf dem ein Pavillon steht, von dem aus man einen perfekten Blick auf den ehemaligen Kaiserpalast hat! Leider waren wir auch hier nicht die Einzigen, die diese Idee hatten, was aber nicht schlimm war, da die Aussicht wirklich sehr gut war!!! Zudem hatten wir so wunderschönen Sonnenschein, sodass es gar nicht kalt war und wir uns dort sogar mal einen Moment in der Sonne entspannen konnten <3...

Ein einzigartiger Blick auf die Stadt von oben!!! (Fürs Fotografieren hatten wir schon zu viel Sonne ;))
Ein einzigartiger Blick auf die Stadt von oben!!! (Fürs Fotografieren hatten wir schon zu viel Sonne ;))

Danach ging es weiter in den anliegenden „Beihai Park“, was meiner Meinung nach der schönste Park Pekings ist!!! In der Mitte liegt ein riesiger See, der bei den Temperaturen sogar zugefroren war... Überall standen kleine Tempelanlagen, man konnte über eine Holzbrücke zu kleinen, sich auf dem Wasser befindenden Pavillons laufen oder den kleinen „Berg“ in der Mitte besteigen, um die weiße Pagode zu besichtigen. Aber die Architektur war nicht einmal das Schönste... Es war eher die Natur und die Tatsache, dass in diesem Park Tiere gelebt haben!!! Peking ist nämlich gar nicht so versmogt, wie man immer vermutet... Meinen Erlebnissen zu urteilen nach gibt es hier sogar weniger Smog als in Shanghai!

Abends sind wir noch zur bekanntesten Shoppingstreet Pekings gefahren, die sich jedoch nicht wirklich von anderen Haupteinkaufsstraßen in Metropolen unterscheidet! Aber wir wollten dorthin, weil sich in den Seitenstraßen dort der „Donghua Nachtmarkt“ befindet, was eine Art „Streetfoodmarket“ war, auf dem es alles Mögliche gab (sogar Seepferdchen am Spieß). Wer bitte isst denn so etwas?! 

Unser nächster Tag war der spannendste oder besser gesagt aufregendste Tag in Peking (und man könnte fast sagen während der Chinatour): Endlich haben wir die „Great Wall“ bestiegen!!! Bestiegen ist das falsche Wort, denn wir sind auf Rat „aller Mitmenschen“ mit der Seilbahn hochgefahren, weil alle der Meinung wären der „Mauerspaziergang“ an sich wäre anstrengend genug... Und das war er auch!!! Die Mauer verläuft nämlich an keinem Stück mal gerade – immer nur ein bergauf und bergab (und natürlich mal wieder fast überall nur Stufen...). Ich gehe mal davon aus, dass das auf jedem Abschnitt der Mauer der Fall ist, aber genau weiß ich es nur für „Mutianyu“, dem Teil der Mauer, den wir besucht haben. Dieser Abschnitt liegt zwar etwas weiter außerhalb von Peking als „Badaling“, aber soll dafür naturmäßig umso schöner sein!!! Und die Landschaft, dieser Ausblick dort war einfach atemberaubend <3... Insgesamt sind wir 3 Stunden vom Wachturm 6 bis 23 (, wo sich das Ende des begehbaren Abschnitts befindet) und wieder zurückgelaufen. Dort war es einfach so faszinierend, dass definitiv für mich feststeht, wenn ich das nächste Mal in China bin, dass ich dann noch einmal ein anderes Stück der Chinesischen Mauer sehen möchte ;). Diesen Abschnitt der Mauer kann ich den Abenteuerlustigen unter euch definitiv auch empfehlen, weil es dort nämlich eine Sommerrodelbahn gibt, mit der man in 3 bis 4 Minuten wieder nach unten gelangt... Das macht einfach mega viel Spaß und Lachen (oder eher gesagt Kreischen) ist garantiert ;)!!! Also besser sich die Zeit nehmen und eine Anfahrt von knapp 2 Stunden in Kauf nehmen, anstatt auf den von Touristen überfüllten Badalingteil der Mauer gehen!

Obwohl wir nach dem Mauertrip schon ziemlich kaputtwaren, haben wir trotzdem noch einen Spaziergang durch die „Hutongs“ (das sind die kleinen Gassen, die die ursprüngliche Altstadt Pekings gebildet haben) gemacht. Die etwas größeren Straßen in den „Hutongs“ sind jedoch sehr touristisch angeraucht und voll von Souvenirgeschäften oder Essensständen. Am besten mal in die kleineren Gassen am Rande gehen und mit ein bisschen Glück findet man auch mal das ein oder andere Haus, in dem früher mal eine „berühmte Persönlichkeit“ gelebt hat. Dies kann man anhand der Holztafeln erkennen, die vor manchen Häuser angebracht wurden – sogar mit englischer Übersetzung! 

Schon war die Hälfte unserer Zeit in Peking um und es gab trotzdem noch jede Menge zu sehen... Am nächsten Morgen haben wir erst einmal den Besuch der „Mao Memorial Hall“ nachgeholt, was sich aber nicht wirklich gelohnt hat! Mal wieder haben wir den Eingang erst einmal nicht gefunden *haha*. Diesmal standen wir jedoch beim Ausgang... Dann wurden wir am Eingang nicht reingelassen, weil wir zuerst unsere Taschen in einem „Baggage Deposit Center“ auf der anderen Straßenseite abgeben mussten. Und das alles, um einmal den auf einer Bare liegenden Mao Zedong (als auch Chinesen, den bei diesem Anblick die Tränen in die Augen traten) zu sehen. Naja, immerhin können wir jetzt von uns behaupten mal dort gewesen zu sein.

Anschließend haben wir uns den „Tempel of Heaven“ angeschaut, was jedoch kein einfacher Tempel ist, sondern eher eine riesige Parkanlage, in dem sich sowohl ein Tempel, als auch ein Palast, ein Rundaltar und eine Echowand befand. Also einfach mal durchspazieren, Natur genießen und die wunderschöne Architektur bewundern ;). Und dieser Tempel ist auch einmal anders von der Bauweise her als alle Vorherigen. Jedem Kultur- oder Naturliebhaber wird es dort sicherlich gut gefallen! Aber am besten nur bei gutem Wetter dort hingehen, damit man auch die Parkanlage genießen kann...

Der „Yonghegong“ (Lama Temple“) stand auch auf unserer Liste der „Must-sees“. Da hat mir der „Temple of Heaven“ jedoch deutlich besser gefallen mit der großen Parkanlage! Am Anfang fand ich die Tempelanlagen echt schön und interessant anzuschauen, aber mittlerweile haben wir glaube ich einfach schon zu viele gesehen... Und vor allem sind sich alle buddhistischen Tempel so ähnlich – also weiß man immer, was einen erwarten wird! Variation gibt es eigentlich nur in der Größe und Anzahl der Buddhafiguren ;)... Okay, so schlecht war es jetzt nicht, aber wenn man schon einige buddhistische Tempel gesehen hat, verpasst man nicht viel, wenn man den „Yonghegong“ in Peking auslässt.

In Peking, wie auch in Xi’an schon, gab es sowohl einen „Bell Tower“, als auch einen „Drum Tower“. Da wir in Xi’an den „Bell Tower“ besucht hatten, haben wir uns jetzt überlegt mal auf den „Drum Tower“ zu gehen. Eine gute Idee, denn kurz nachdem wir oben angekommen waren, gab es eine kleine „Drum Performance“ (davon gibt es glaube ich so 4 bis 5 Stück am Tag). Diese war zwar nur ein paar Minuten lang, aber einfach mal eine andere Art von Erlebnis ;). Ansonsten ist es mal ganz schön die Türme gesehen zu haben und etwas über ihre Geschichte zu erfahren, aber auch wiederum nichts Weltbewegendes ...

Abends gab’s dann noch einen kleinen Schock... Auf dem Weg zum Hotel ist mir plötzlich meine Handtasche von der Schulter gefallen und dann habe ich gemerkt wieso: Der Haken vom Schulterriemen ist durchgebrochen und ich hatte mich schon innerlich darauf vorbereitet eine neue Tasche kaufen zu müssen, als wir an einem Straßenstand vorbeigekommen sind, wo Schuhe etc. repariert worden sind. Und ihr glaubt es nicht, aber er hatte tatsächlich einen genau passenden Haken da und hat meine Tasche innerhalb von 10 Minuten wieder repariert ;). Also war die ganze Aufregung umsonst!

 

An unserem letzten Tag haben wir endlich mal ausgeschlafen, weil wir nur noch den „Sommerpalast“ und den „798 Art District“auf unserer „To-Do-Liste“ stehen hatten. Vielleicht war das etwas zu kurz gedacht, denn im „Sommerpalast“ hätte man deutlich mehr Zeit verbringen können... Dieser ist nämlich riesig! Am Haupteingang befinden sich direkt die nachgebaute „Suzhoustreet“ (Suzhou, die Wasserstadt bzw. Stadt der Seide, war natürlich bei den Kaisern beliebt und musste deshalb auch Einzug in die Sommerresidenz der Kaiser finden) und das Hauptgebäude des Palastes, sowie der größte Tempel der Anlage. Von dort aus kann man dann die Treppen runter zum großen See gehen, wo sich weitere Tempel- und Gartenanlagen befinden. Auch gibt es eine kleine Insel inmitten des Sees, auf die man mithilfe einer Brücke gelangt – einfach wunderschön! Wir hatten leider keine Zeit mehr den gesamten See zu umrunden oder uns einfach mal in die Sonne zu setzen (wie ihr sehr hatten wir ausschließlich perfektes Wetter: immer Sonnenschein!), weil wir am Nachmittag mit Senta, einem Au-Pair, das ich während der „Orientation Days in Hangzhou“ kennengelernt hatte, im „798 Art District“ verabredet waren...

Dort befinden sich ganz viele unterschiedliche Kunstgalerien, aber der gesamte Bezirk ist voll von „Outdoorkunst“. So waren selbst die Toiletten in einem langen Stahlrohr eingebettet, eine alte Eisenbahnstrecke verlief durch das ehemalige Industriegebiet und überall standen ungewöhnliche Kunstobjekte oder man konnte außergewöhnliche Graffitis an den Häuserwänden betrachten... Ich fand diesen Bereich echt sehr interessant und unverwechselbar gestaltet! Sowas gab es in Shanghai einfach nicht, was eigentlich echt schade ist... Ein Künstlerviertel mit vielen kleinen Cafés bzw. Restaurants und natürlich unverwechselbaren kleinen Lädchen – einfach süß <3...

Unseren letzten Abend in Peking (oder man könnte auch China sagen) haben wir im „Liyuan Theater“ verbracht und uns dort mal eine typische Aufführung der „Beijing Opera“ angeschaut – definitiv ein ganz „besonderes“ Erlebnis! Ich würde jetzt nicht sagen, dass uns die Aufführung gefallen hat, aber wir waren trotzdem Beide froh es uns einmal angesehen zu haben... Die Handlungen sind an sich etwas platt und einfach, die Gesänge echt gewöhnungsbedürftig (Ilka hat es als „Walgesänge“ definiert *haha*...) und die Charaktere sehr überzogen dargestellt, aber genau so soll es ja sein. Sowas ist nun einmal chinesische Kultur bzw. Tradition und ich denke man sollte es sich einfach einmal anschauen, um sich ein Bild davon machen zu können ;).

Alles in allem also ein schöner Abschlussabend in Peking und die Stadt Peking als besonderes Highlight am Schluss unserer Chinarundfahrt ;). Natürlich gefällt mir Shanghai immer noch besser, aber ich denke die meisten Touristen würden Peking bevorzugen, weil es viel mehr Sehenswürdigkeiten (unter anderem natürlich auch die „Great Wall“) zu bieten hat... Und während wir noch die ganzen gesammelten Eindrücke aus Peking, aus China verarbeiten, sind wir schon einem „neuen Kulturschock“ ausgeliefert – Welcome to Japan! 

 

P.S.: Diesmal ist der Flug nach Tokio ganz pünktlich gestartet, obwohl es vorher noch ein langes Gebet auf arabisch abgehalten wurde *haha*... Wir sind nämlich mit „Pakistani International Airlines“ geflogen und haben uns plötzlich gewundert als vor dem Abflug alle Passagiere angefangen haben zu beten und durch die Lautsprecher deutlich erkennbar ein Gebet auf arabisch verlesen wurde! Definitiv ein „First“ für mich – sowas habe ich nch nie erlebt... Aber es war bestimmt mal wieder Gebetszeit angesagt ;)...

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