Nara - Die Stadt der Rehe <3

"LIFE IS SHORT AND THE WORLD IS WIDE."

Während Tokio, Kyoto und Osaka wahrscheinlich auf der Reiseroute der meisten Japantouristen liegt, gehört Nara jetzt nicht unbedingt dazu... Ich hatte jedoch die Empfehlung von einem Freund bekommen dort unbedingt hinzufahren, weil diese Stadt ein einziger Stadtpark sei und dort überall Rehe, als „lebendiges Heiligtum“ durch die Stadt bzw. den Park laufen würden. Das wollte ich natürlich mit eigenen Augen sehen!!!

 

Als ich mich dann selbst über Nara informiert habe, habe ich sogar herausgefunden, dass dies die erste ständige Hauptstadt Japans war bevor diese nach Kyoto verlegt wurde. Aber nicht der historische Aspekt, sondern eher die Rehe haben mich dazu verleitet Nara einmal live erleben zu wollen und nachdem ich es nun gesehen habe, würde ich fast sagen, dass dies mein persönliches Japanhighlight war!!! Der Stadt ist nicht groß und man kann alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu Fuß besuchen, da sie alle im Stadtpark liegen. Wenn man bedenkt, dass die Stadt nur knapp 400.000 Einwohner hat, sind dort echt sehr viele Touristen unterwegs, aber von der absoluten Anzahl her deutlich weniger als in den großen Metropolen – das macht das Ganze einfach viel entspannter! Vom Hauptbahnhof aus muss man 1,5km eine sehr schöne Flaniermeile zum Park entlanglaufen, wo sich auch zahlreiche Cafés befinden, in denen man japanische Spezialitäten nach oder auch vor dem Besuch des Stadtparks probieren kann ;)...

 

Einmal am Eingang des Parks angekommen kann man direkt schon einen der vielen Tempel des Parks besichtigen und die wunderschöne 5-stöckige Pagode betrachten. Innerhalb des Parks gibt es jedoch einige kleine Tempel und viele Schreine, die man besichtigen kann – einfach unfassbar, dass es dort so viele auf einem Fleck gab! 

Geht man ein kleines Stückchen weiter in den Park hinein, wird man sicherlich schon bald auf ein kleines braunes Wesen, dass einen mit seinen entzückenden Augen liebevoll anblickt, treffen!!! In ganz Nara bzw. vor allem im Stadtpark verteilt leben nämlich ca.1200 Rehe, die sich frei in der Natur bewegen können und wirklich total handzahm sind <3. Sie lassen sich gerne streicheln und kommen auch auf einen zu, weil sie vermutlich die Hoffnung haben, dass man Leckerlis für sie gekauft hat (im Park gibt es einige Stände, an denen man extra „Rehfutter“ d.h. irgendwelche Cracker kaufen kann...). Falls dies nicht der Fall ist, werden sie sich nach Kurzen wahrscheinlich wieder von einem abwenden und den nächsten Versuch bei einem anderen Parkbesucher starten *haha*...

Auch verfolgen die Rehe einen bis in die Tempelanlage „Todai-Ji“, wo sich die Halle des „Großen Buddhas“ befindet. Sie soll angeblich das größte Holzbauwerk der Welt sein, was ich mir sogar vorstellen kann, weil der dort befindliche Bronzebuddha riesig ist! Am hinteren Ecke der Halle ist ein Loch inmitten einer Holzsäule zu finden, wovor sich eine kleine Schlange gebildet hat und die Besucher versucht haben sich durch dieses Loch durchzuquetschen... Zuerst haben wir uns gefragt was das sein soll bzw. was für einen Sinn das hat, aber ich habe es einfach mal ausprobiert ;). Man kann es auch als Erwachsener schaffen, auch wenn dran steht, dass normalerweise nur für Kindergröße geeignet ist, solange man sich schräg durchzwängt und nicht zu breite Schultern hat! Später haben wir einen der Tourguides mal gefragt und dieser hat uns dann erklärt, dass dieses Loch genau die Ausmaße von einem Nasenloch des Buddhas hat und man durch das Hindurchquetschen erleuchtet wird. Lustig ist es auf jeden Fall, aber erleuchtet worden bin ich jetzt glaube ich nicht *haha*...

Direkt neben dem Tempel führt ein schmaler Pfad zum „Nigatsu-do“, einem weiteren Tempel auf einem Hügel des Stadtparks, von dem aus man einen Blick auf die Stadt Nara erhaschen kann. Also der knapp 10minütige Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall!!! Im Moment hätte man am besten um Mitternacht dort hingehen sollen, weil vom 01.-14.03. dort täglich um Mitternacht ein „Wasserschöpfungsritual“ stattfindet, aber das war uns leider nicht möglich, weil wir uns spontan ein Hostelzimmer in Kyoto gebucht hatten, um nicht noch einmal nach Tokio zurück zu müssen und somit mehr Zeit in Kyoto selbst zu verbringen ;)...

Sieht ganz schön klein und öde aus, aber es ist einen Besuch sowas von wert !!!
Sieht ganz schön klein und öde aus, aber es ist einen Besuch sowas von wert !!!

Ansonsten hat die Zeit bzw. der Mittag/Nachmittag jedoch gereicht um Nara zu besichtigen und vor allem ganz viele Rehe zu knuddeln <3 <3 <3. Wenn ihr also Tierfreunde seid und dem Großstadttrouble in Japan mal entfliehen wollt, kann ich euch Nara nur ans Herz legen! Falls ihr jedoch Angst vor Rehen habt, wie eigentlich alle chinesischen Touristen dort, dann lasst es lieber sein, anstatt ständig wie aufgeschreckte Hühner vor den Rehen wegzulaufen!!! Und ganz ehrlich, die Rehe sind sehr handzahm und lieb <3. Aber bringt am besten kein Essen mit, denn es ist denen egal, ob es sich in einem Kinderwagen oder euren Taschen befindet – es wird an sich gerissen ;)...

Kontakt

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.