Kyoto - Das traditionelle Japan in der alten Kaiserstadt

"AND THEN I REALIZED ADVENTURES ARE THE BEST WAY TO LEARN."

In Kyoto hatten wir zum Glück wirklich einen ganzen Tag, d.h. 24 Stunden, um die Stadt zu erkunden! Natürlich hätte man hier, in der ehemaligen Kaiserhauptstadt Japans, deutlich mehr Zeit verbringen können, aber um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen und sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anzuschauen, hat es gereicht... Unser Hostel („JAM Hostel“) war auch erstaunlich gut und lag inmitten des Viertels „Gion“, der umgangssprachlich auch einfach „Geisha-Distrikt“ genannt wird (Eine „Geisha“ ist eine japanische Frau, die dem japanischen Schönheitsbild entsprechend in Kimono gekleidet, weiß mit roten Lippen geschminkt ist und über Tanz-, Gesangs- und Konversationskunst verfügt, d.h. zum Beispiel für einen Unterhaltungsabend im Restaurant gebucht wird.). Mit ein bisschen Glück kann man auch die ein oder andere „Geisha“ bzw. „Maiko“ (Geisha-Auszubildende) auf den Straßen Gions antreffen ;)... Wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt, gibt es in diesem Viertel viele traditionelle japanische Restaurants und das war die perfekte Möglichkeit einmal „Sobanudeln“, Buchweizennudeln, die je nach Gericht kalt oder warm serviert werden, zu probieren. Würde ich auf jeden Fall noch einmal essen, vor allem mit dem sehr leckeren „Tempura-Gemüse“!!!

 

Bevor wir ins Hostel gefahren sind, haben wir uns jedoch „Kyoto Station“, den Bahnhof, genauer angesehen, weil sich oben im 14. Stock ein „Sky Garden“ d.h. eine Aussichtsplattform befindet. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf die nächtliche Skyline von Kyoto! Auch wurde hier gerade eine Lichtershow wegen eines Jubiläumstages aufgeführt... Also auf jeden Fall einmal hochfahren, wenn man eh schon am Bahnhof ist! Von unten hat man übrigens auch einen guten Blick auf den „Kyoto Tower“, der natürlich auch bei Nacht am schönsten aussieht ;).

Am nächsten Morgen sind wir auch erst einmal zum „Nischiki-Markt“, der auch im Viertel „Gion“ liegt und wo sich über 100 Stände, die lokale Spezialitäten, vor allem Essen, verkaufen befinden. Wir hatten den Fehler gemacht und waren schon vorher in einem Frühstückscafé, von denen es in Japan im Vergleich zu China so einige gibt, gewesen. Am besten kann man aber auf dem Markt essen und würde erstens etwas typisch Japanisches probieren und zweitens mehr Zeit für weitere Attraktionen haben ;)...

 

Anschließend sind wir zum „Fushimi-Inari-Schrein“, der wahrscheinlich der mit Abstand bekannteste und am meisten fotografierte Schrein Japans ist, gefahren. Hier kann man nicht nur einen Tempel besichtigen, sondern durch rund 10.000 rote „Torii“ schreiten! Insgesamt ist der Weg, den man gehen muss, um auf den Berg „Inari“ zu gelangen, gute 4km lang. Wir haben uns jedoch für die Touristenversion entschieden und sind nur einen guten Kilometer hinaufgelaufen und dann wieder runter, da wir ja schließlich noch mehr als einen Schrein besichtigen wollten ;)... Jedem, der die Zeit jedoch mitbringt, würde ich empfehlen einmal bis nach oben zu laufen, da die Bilder, die dort laut Internet entstanden sind wirklich wunderschön aussehen!!! Auf dem Rückweg zur Station läuft man wieder durch eine Art „Foodstreet“ und dort gibt es unglaublich leckere „Okonomiyaki“ (eine japanische Version der Pizza) – die solltet ihr auf jeden Fall mal probieren, wenn ihr in Japan seid... Es gibt auch eine vegetarische Variante!

Als ich herausgefunden habe, dass der Kyoto „Imperial Palace“ für die Öffentlichkeit zugänglich ist, wollte ich unbedingt mal dorthin, um einen ehemaligen Kaiserpalast bestaunen zu können. Das Gebäude an sich ist nicht so imposant wie ich es mir vorgestellt habe, aber es war super interessant dort, weil wir an einer englischsprachigen Führung teilgenommen haben und hierbei eine Menge zusätzlicher Informationen über die japanische Kultur erhalten haben: So sind die meisten Schreine zum Beispiel in einem Rotton angemalt, weil diese Farbe für Energie, die Sonne oder auch Macht steht. 8 ist die Glückszahl in Japan, weshalb man oftmals Dachverzierungen aus 8 oder 16 Elementen bestehend finden wird. Aus dem Süden kommt das Gute (in diese Richtung ist der Thronsaal des Palastes ausgerichtet) und aus dem Norden das Schlechte (so bewacht ein Affe die nordöstliche Ecke des Palastes, um die bösen Geister zu vertreiben)... Das waren jetzt einige Beispiele für die zahlreichen interessanten Infos, die wir auf der Tour durch den Kaiserpalast am Rande erfahren haben. Für die unter euch, die es nicht wissen, Japan hat immer noch einen Kaiser, der jedoch keine Macht mehr hat und in Tokio beheimatet ist. Nächstes Jahr wird sein Bruder inthronisiert werden und dann findet wieder eine große Zeremonie statt ;). 

Am späten Nachmittag haben wir uns dann noch auf den Weg zum „Kinkaku-Ji“, dem „Goldenen Pavillon“, gemacht. Dies soll angeblich das meistfotografierte Gebäude Kyotos sein und nach den vielen Touristen, die dort Selfies geschossen haben, zu urteilen, kann ich mir das nur allzu gut vorstellen! Auch wenn die Tempelanlage nicht sonderlich groß ist, lohnt sich der Besuch trotzdem, weil das Pavillon inmitten des Sees einfach fantastisch aussieht und bei Sonnenlicht sogar etwas funkelt ;). Für diese Sehenswürdigkeit braucht ihr jedoch nicht so viel Zeit einzuplanen, da man max. 30 min für eine Tour vom Pavillon bis zum Tempel und wieder nach draußen braucht... 

Was soll ich dazu noch sagen?! Einfach nur wunderschön und zurecht das meist fotografierte Objekt Kyotos!
Was soll ich dazu noch sagen?! Einfach nur wunderschön und zurecht das meist fotografierte Objekt Kyotos!

Das war gar nicht schlecht für uns, denn so konnten wir uns danach ganz gemütlich auf dem Bahnhof machen und hatten keinen Zeitdruck, um den letzten Zug zurück nach Tokio zu erwischen... Auch wenn wir viele Stunden im Zug verbracht haben, waren es die Städte definitiv wert gesehen zu werden!!! Während Osaka ähnlich wie Tokio ist, hat Kyoto viel mehr traditionelle Sehenswürdigkeiten zu bieten und Nara vor allem Natur und natürlich die Rehe! Alle drei sind sehenswert, wobei mir persönlich Nara am besten gefallen hat. Kyoto liegt ganz knapp dahinter auf Platz Nummer 2 und ganz klar vor Osaka, weil diese Stadt Tokio sehr ähnelt und nicht unbedingt gesehen werden muss, wenn man schon einmal in Tokio war ;). 

 

Nach Kyoto stand nur noch unser letzter Tag in Tokio (über den ihr etwas in meinem Blogeintrag zu Tokio lesen könnt) an bevor es jetzt auf nach Thailand, Bangkok geht!  

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